UNTERBRECHUNG #25

KARWOCHE 2025
DIE STILLE DER DINGE VII-IX
14.04. – 18.04.2025 · Lutherkirche

Mo 14.04. · 20.00h · UBKW #25 · PERSPEKTIVE
Di 15.04. · 20.00h · UBKW #26 · FARBE
Mi 16.04. · 20.00h · UBKW #27 · SCHUTZ
Do 17.04. · 19.00h · Mahlgottesdienst
Fr 18.04. · 11.15h · UBKW #28 · Karfreitagsgottesdienst

#25 – #27 Maria Cozzani · Violine/Glockenspiel
#25 – #28 Verena Barié · Orgel/Blockflöte/Elektronik
#25 – #28 Rochus Aust · Text/Raumordnung/Klang

 

DIE STILLE DER PERSPEKTIVE

Da die Perspektive an die Sicht gebunden ist, ist sie naturgemäß eine Gauklerin. Weil Sie einerseits auf Erfahrungswerte des Sehens beschränkt ist und andererseits auf individuelle mentale Prozesse zurückgreift, tut sie auch gut daran, dies in aller Stille mit sich selbst auszumachen. Die kollektive ggf. auch gleichgeschaltete Perspektive kann es sich erlauben, still zu sein, während das Gefahrenpotential der individuellen Perspektive sie sinnvollerweise zum Stillsein zwingt. Die Grenzen der öffentlichen Perspektiven werden immer weiter ins Unendliche verschoben. Das persönliche Privileg der grenzenlosen privaten Perspektive oder auch der enorm einge- oder be-schränkten individuellen Perspektive kann die Erste-Person jeder Zeit diskreditieren.
Perspektivisch verspricht deshalb Geräuschlosigkeit in beiden Fällen den größeren Erfolg.

Die Stille ist immer eine Entscheidung der Perspektive und nicht umgekehrt und auch egal welcher Frage.

Noch stiller als die Perspektive, ist die Nicht-Perspektive oder Perspektivlosigkeit, denn sie addiert die Stille von Erste-Personen-Perspektiven mit der Stille der Dritte-Person-Perspektive. Bei der Perspektivlosigkeit herrscht daher ein gewisser Konsens der Stille.