Nach der Präsentation schlechter Musik (SCHLECHTE MUSIK, LTK4 2020) ist es nur folgerichtig, sich nun auch um die kaputte Musik zu bemühen.
Während schlechte Musik durchaus öfter – je nach Sichtweise noch öfter – eher in einem Musikkontext verortet scheint, ist die kaputte Musik diesem sicher nicht mehr zuzumuten.
Die Kunst dagegen scheint den Zerstörungsprozessen – seien sie Vergangenheit oder aktuelle Gegenwart – gewogener und optimistischer zu begegnen. Hier kann eine haptische Transformation gelingen, da das Begreifen von Material als Klang naturgemäß freier gehandhabt werden kann.
Wohlgemerkt kann, nicht muss, nicht auch wirklich passiert, dennoch wünschenswerter Weise versucht werden soll.

In Zeiten von Umwelt-, Territorial- und Gesellschaftszerstörung mag es fast banal sein, ins gleiche Horn zu tuten und einfach ein bisschen mitzuzerstören.
Die Initialzündung kam jedoch mit „Musik Kaputter Geldautomaten“ aus Berlin/Hamburg als Einreichung zum Open Call 2022, das vor-inflationär Poetischstes aus Kapitalismus-Schrott generiert.

LTK0
Heiko Wommelsdorf
Konkrete Mixer (2018)
Klanginstallation
2 Betonmischer, Rindenmulch

LTK1
Chrizzi Heinen/Felix Raeithel
Musik kaputter Geldautomaten (2023)
Geldautomat, Klangstenografien, Mediaplayer, Lautsprecher

LTK2
Heiko Wommelsdorf
Musik für Nachbarn (2022)
Klanginstallation
14 Lautsprecher, Schallplattenspieler, LP „Illegal Loopz #1“

LTK3
Barié/Pena/Aust/Zwissler/Zimmermann/Weiand (LTK4 Allstars 22)
Asche (2022/2023)
Videoinstallation
3 Monitore, 3 Stereo-Zuspielungen auf Kopfhörern

LTK4 und Treppenaufgänge
Rochus Aust
IN OUR TIME? (2001-2023)
Raumordnung
Instrumentenschrott, Artisten, Publikum, Verstärkung