IN FUTURUM · FALLOUTFORMAT: STILLE
nukleare Stille

25.03. – 19.04.2020 · Mi-Sa 18-22h

Stille Klangbasierte Künste

Bis zur Aufhebung des Veranstaltungsverbotes wegen Covid-19 sind die Werke unserer aktuellen Ausstellung zu den Öffnungszeiten als Projektion in den öffentlichen Raum am Eingangsportal des Lutherturmes und als Videobeiträge in unserer C-VIEW #01 und C-VIEW #02 erfahrbar.
Bei Voranmeldung unter 0172 4298487 ist eine 1-zu-1 oder eine 2-zu-0 Begehung der Ausstellung möglich.

Der Trickfilm ‚Duck and Cover‘ empfiehlt 1951 mit Förderung der US-Zivilverteidigungsbehörde den amerikanischen Kindern genaue Verhaltensweisen im Falle eines atomaren Angriffs. Gleiches tut ‚Protect and Survive‘ 1975, diesmal für alle Altersgruppen und in England, herausgegeben von der britischen Regierung. Und selbst die Ratgeberbroschüre ‚Für den Notfall vorgesorgt‘ des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz von 2008 bietet Vorschläge für den „Verteidigungsfall“, hinter denen die atomare Aura kaum wegdenkbar erscheint und die Vorgängerbroschüre ‚Jeder hat eine Chance‘ (1961) hervorlugt.

Worüber keine der Informationkampagnen informiert, ist die Stille, die folgt, sollte man wider Erwarten überleben.

69 Jahre nach „Duck and Cover“ und 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki haben sich zwar die Termini leicht verändert, der versprochene Schutz aber bleibt weiterhin vorgegaukelt.
12 Jahre nach „Für den Notfall vorgesorgt“, 45 Jahre nach „Protect and Survive“, geht IN FUTURUM · FALLOUTFORMAT: STILLE den Spuren nach, die die atomare Bedrohung für uns aktuell bereithält und die der Zivilschutz in den Künstlern hinterlassen hat.
Die Werke thematisieren nicht nur den unbeschreiblichen Akt der atomaren Explosion über temporären Zielen, sondern vor allem die damit einhergehende Zeitenwende zu einem, dieser Technologie – in Krieg und Frieden – völlig schutzlos Ausgeliefertsein von Menschheit und Erde.

Nuclear Boy trifft auf Bert die Schildkröte, treffen auf Jim und Hilda, während die Vorräte und Ressourcen langsam aber sicher schwinden. Der Ausblick aus dem Schutzraum als Rückblick auf die niedlichen Hinweise, denen man offensichtlich erfolgreich gefolgt ist. Der eilige Reflektionsschutz hat gehalten. Andere waren da deutlich erfolgloser, auch wenn schön längst keiner mehr spielen möchte. Kommunikation könnte einseitig noch erfolgen, allein die Senderseite gibt es nicht mehr. Und wenn doch, was würde sie uns mehr raten als Hilda ihrem Jim?

mit neuen elektronischen Kompositionen und Installationen von
Verena Barié · C-VIEW #01
Oxana Omelchuk · C-VIEW #01
Mark Polscher · C-VIEW #01
Rochus Aust · C-VIEW #02

mit nuklearer Stille aus
Sellafield/England · C-VIEW #02
Palomares/Spanien · C-VIEW #01
Bohunice/Slowakei · C-VIEW #02

mit Videos von
Raymond Briggs/Jimmy T. Murakami
Anthony Rizzo
Bill Steward
Markus Aust/Reinhart Brüning

mit
Oxana Omelchuk/Köln (Theremin/Melodika)
Verena Barié/Köln-Amsterdam (Blockflöten)
Mark Polscher/München (Synthesizer/Mini-Synth)
Dorrit Bauerecker/Köln (Akkordeon)
Rochus Aust/Köln (Troaxofon)

mit
Verena Barié/Köln-Amsterdam (Blockflöten/Elektronik)
Constantin Herzog/Köln (Kontrabass)
Rochus Aust/Köln (Trompeten)

mit
Oxana Omelchuk/Köln (Orgel/Elektronik)
Constantin Herzog/Köln (Kontrabass)
Rochus Aust/Köln (Trompeten)

mit
Mark Polscher/München (Elektronik)
Constantin Herzog/Köln (Kontrabass)
Rochus Aust/Köln (Trompeten)

mit
Verena Barié/Köln-Amsterdam (Blockflöten/Elektronik)
Oxana Omelchuk/Köln (Orgel/Elektronik)
Mark Polscher/München (Elektronik)
Constantin Herzog/Köln (Kontrabass)
Rochus Aust/Köln (Trompeten)

IN FUTURUM · FALLOUTFORMAT: STILLE
gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Mit freundlicher Unterstützung
Dosen-Zentrale Züchner GmbH